Sportlicher Höhepunkt zum 100. Geburtstag des WBC

03. 11. 2022

Im ausverkauften DeichHaus auf der Grav-Insel flogen die Fäuste. Sehr zur Freude der mehr als 500 Zuschauer. Zum sportlichen Höhepunkt seines 100-jährigen Vereinsjubiläums hatte der Weseler Boxclub (WBC) zu einem Ländervergleichskampf eingeladen. Im Ring standen sich Auswahlkämpfer vom Niederrhein und aus Bayern gegenüber. Die Lokalmatadore überzeugten und revanchierten sich für die Niederlage in Bayern drei Monate zuvor.

„Nach fast drei Jahren konnten wir endlich wieder solche Kämpfe austragen. Das lässt jedes Boxer-Herz höher schlagen“, sagte WBC-Vorsitzender Wolfgang Heyden. Dabei brachten Lazaro Alvarez (zweimaliger Olympia-Bronzemedaillengewinner und zweimaliger Weltmeister) sowie der amtierende Weltmeister Horta Sadiel eine kubanische Note ins DeichHaus. „Highlights des Abends“ stellte Heyden fest.

Die Kubaner nutzten die Gelegenheit, in Wesel noch einmal ihre Form für den „Cologne World Cup“ Anfang November unter Beweis zu stellen. Alvarez setzte sich nach Punkten gegen Chris-Maro Eloundou durch. Horta fuhr gegen Ani Haxhillari ebenfalls einen ungefährdeten Punktsieg ein.

Dabei hatte Niederrhein-Sportwart Frank Nierhaus das stärkste Aufgebot zusammengestellt. „Alle in der Halle wollten die Revanche sehen. Das haben unsere Niederrhein-Boxer natürlich gespürt“, so Heyden.

Und er sollte damit Recht behalten. Denn von Beginn an war die Niederrhein-Staffel auf Wiedergutmachungskurs. Halbmittelgewichtler Alex Schiller aus Neuss zeigte eine kämpferische Glanzleistung und belohnte sich mit einem einstimmigen Punktsieg. Im Superschwergewicht standen sich körperlich zwei Giganten gegenüber. Der über 100 Kilogramm schwer Hattinger Timucin Kizilay bezwang seinen Gegner aus Bayern.

Ein Duell unter dem Motto „Sport verbindet“ hatte das Event dann auch noch zu bieten. Der aus Afghanistan geflüchtete Silab Norri traf auf seinen aus der Ukraine geflüchteten Kontrahenten Ilya Melmychuk. Nach einem knappen Punktsieg behielt Norri zwar die Oberhand, aber sicherlich dürfte das bei diesem Duell nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. „Das war ein faires und respektvolles Kräftemessen. Von den Besuchern gab es ausnahmslos positive Resonanz“, unterstrich Heyden.

NRZ vom 31.10.2022

 

 

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